Um jungen Erwachsenen in Laos neue wirtschaftliche Perspektiven zu eröffnen, unterstützte die Stiftung GESTE von Oktober 2024 bis Dezember 2025 ein auf die Zielgruppe Studierende und junge Menschen bis 35 ausgerichtetes Projekt, das Gründungskompetenzen förderte und den Aufbau von Genossenschaften unterstützte. Der Ansatz kombinierte praxisorientierte Trainings an Hochschulen des Landes mit einem landesweiten Start-up-Wettbewerb, bei dem junge Menschen ihre Unternehmensideen einreichten und Startkapital für die Umsetzung gewinnen konnten. Laos steht aktuell vor einer großen Herausforderung: Immer mehr junge Menschen verlassen das Land. Die anhaltende Abwertung der laotischen Währung KIP, begrenzte Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt und gezielte Abwerbung ausländischer Arbeitgeber – etwa aus Korea oder Japan – führen dazu, dass junge Erwachsene kaum Perspektiven sehen. Hochschulen und Berufsakademien berichten von drastisch sinkenden Neueinschreibungen und steigenden Abbruchquoten. Gleichzeitig haben viele junge Laotinnen und Laoten den Wunsch, eigene Geschäftsideen umzusetzen, verfügen jedoch über kaum Kapital oder Eigentum. Interviews, die der DGRV an verschiedenen Standorten durchgeführt hat, zeigen deutlich: Es mangelt weniger an Motivation, sondern an Startmöglichkeiten und finanziellen Ressourcen. Genau hier setzte das von der Stiftung GESTE finanzierte Projekt an.

Im Zentrum des Vorhabens stand ein mehrstufiger Ansatz, der Qualifizierung, Innovation und praktische Umsetzung verband. An mehreren Partnerinstitutionen, darunter dem Banking Institute der Bank of Laos, der National University of Laos und der Faculty of Social Sciences in Vientiane wurden Lernmodule zu den Themen Genossenschaften, Unternehmensführung, Strategieentwicklung und nachhaltige Businessplanung durchgeführt. Die Inhalte basieren sowohl auf dem nationalen Curriculum als auch auf Materialien, die im Rahmen eines länderübergreifenden Jugendprojekts des DGRV entwickelt wurden. Studierende erhielten dadurch konkrete Werkzeuge an die Hand, um tragfähige Genossenschaftsmodelle zu entwickeln.

Aufbauend auf den Trainings wurde ein landesweiter Wettbewerb ausgelobt, der gemeinsam mit den beteiligten Bildungseinrichtungen durchgeführt wurde und von dem für Genossenschaften zuständigen Department of Agriculture Extension and Cooperatives (DAEC) bezüglich von Fragen und Hilfestellung bei Registrierungsprozessen begleitet wurde. Teilnehmen konnten Studierende sowie junge Mitglieder bestehender Genossenschaften. Die Gewinnerteams des Wettbewerbs haben Genossenschaften gegründet, die sich mit Pilzzucht, Gemüseanbau, Schneeiderei, der Herstellung von Saatgut und der Viehzucht befassen. Die ausgewählten Projekte wurden beim Start eng begleitet. Damit sich die finanzierten Start-ups kontinuierlich weiterentwickeln können und Herausforderungen frühzeitig besprochen werden, werden sie über die Projektarbeit des DGRV weiter begleitet.